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Überzeugungsarbeit – Wie geht das technisch?

Voraussetzung für den Bau einer Solaranlage auf dem Dach war die Zustimmung aller Eigentümer. Deshalb wurde die Entscheidung mit den folgenden Informationen über die technischen Möglichkeiten vorbereitet:

1. Prinzipieller Aufbau

Die angedachte Solaranlage soll der Unterstützung der Warmwassererwärmung dienen. Diese so genannte solarthermische Anlage nutz die Sonneneinstrahlung (direkt und diffus) zur Erzeugung von Wärme. Dabei erwärmt die Sonne -vereinfacht dargestellt – einen schwarzen Blechstreifen, in dem eine Rohrleitung eingelassen ist. In diesem Rohr befindet sich die Solarflüssigkeit (Wasser und Forstschutzmittel). Damit die Wärm effektiv genutzt wird, ist der Kollektor mit einer Glasabdeckung versehen und auf der Rückseite gedämmt.

Die folgende Abbildung für ein Einfamilienhaus zeigt den prinzipiellen Anlagenaufbau. Die Solarflüssigkeit beim Durchfließen des Kollektors aufgewärmt und in den Wärmespeicher gepumpt. Dort gibt es durch einen Wärmetauscher die Wärme ab und wird wieder auf das Dach gepumpt. Die Solarflüssigkeit kommt mit dem Trinkwasser nicht in Kontakt. Eine Steuerung sorgt dafür, dass nur dann gepumpt wird, wenn die Solarflüssigkeit am Kollektorausgang wärmer ist als der Wärmespeicher. Die Heizung wird nur dann in Betrieb genommen, wenn die Solaranlage die vorgegebene Warmwassertemperatur nicht erreicht. Wesentlicher Unterschied der geplanten Anlage zu diesem Beispiel ist die Notwendigkeit eines größeren Speichervolumens und größerer Kollektorflächen, das durch zwei zusätzliche Speicher (insgesamt ca. 1.600l) erreicht wird und einer Kollektorfläche von ca. 20 Quadratmetern erreicht wird.

2. Möglichkeiten zum Einsatz in der Goethestraße 20a

2.1 Anbindung an die vorhandene Anlage

Die Rohre für die Solarflüssigkeit liegen bereits im Versorgungsschacht der Wohnungen 1,4,7,10 jeweils im Bad. Es müssen deshalb in den Wohnungen keine neuen Rohre gelegt werden. Im Keller (Heizungskeller und Anschlussraum) ist genug Platz für zusätzliche Warmwasserspeicher vorhanden. Die Heizungsanlage (konkret der Warmwasserspeicher der bestehenden Anlage) ist für den Anschluss der Solaranlage geeignet. Lediglich beim Vor- und Rücklauf vom Heizkessel zum Speicher muss eine Änderung erfolgen, damit die Wärme der Solaranlage eingespeist werden kann. Ein Ersatz des Brenners oder anderer Teile der Heizungsanlage ist nicht notwendig.

Noch nicht geklärt ist die Notwendigkeit eines speziellen Blitzschutzes. Ggf. ist die Installation eines Blitzableiters (Draht mit ca. 5mm Durchmesser) zum Blitzschutz und zur Erdung der Anlage notwendig.

2.2 Aufbaumöglichkeiten auf dem Dach (Statik/Wind)

Das Dach des Hauses Goethestraße 20a besteht im wesentlichen aus einer 18 Zentimeter dicken Stahlbetonplatte. Als Abdichtung und Dämmung folgen eine Dichtungsschicht, die Dämmung aus Polystyrol (Dauerhafte Belastbarkeit nach Herstellerangaben = 30 kPa, entspricht Tragkraft 3.000kg/m2), eine weitere Dichtungsschicht und eine 5 Zentimeter hohe Kiesschicht. Die Kiesschicht hat die Aufgabe ein Abheben der Dämmung und Dichtung bei Wind zu verhindern und die obere Dichtungsschicht gegen Witterungseinflüsse (vor allem Sonneneinstrahlung) zu schützen.

Dach-Rohrdetail 2 - mit IsolierungDamit es keine Probleme mit der Dichtigkeit des Daches beim Anschluss der Solaranlage geben kann, hat die Nassauische Heimstätte die Verbindungsrohre vom Keller auf das Dach bereits durch die Dichtungsschichten geführt (im orangenen Rohr links mit Deckkappe, Dach noch ohne Kiesschicht).

Die Solarpanels selber werden auf einem Gestell an mit Kies gefüllten Wannen befestigt, die mit einer Schutzmatte auf die obere Dichtung gestellt werden. Dafür wird der Kies zur Seite geräumt und dann wieder in die Wanne gefüllt. Die Dichtungsschicht wird dadurch nicht beeinträchtigt.

Damit die Kollektoren nicht durch Wind verschoben werden können, müssen die Wannen nach den neuesten Bauvorschriften mit 8cm Kies gefüllt werden. Um eine zusätzliche Belastung des Dachs zu vermeiden, wird der Kies (z.Zt. 5cm) neben den Wannen entsprechend dünner (ca. 2cm) wieder aufgetragen. Der Schutz des Dachs wird dabei nicht beeinträchtigt und das Abheben durch die beschwerte Solaranlage verhindert. Darüber hinaus profitiert die Lebensdauer des Dachs von der Beschattung durch die Kollektoren.

Das Mehrgewicht der Kollektoren ist bei der Berechnung des Dachs als Putz (unabsichtlich) mit berücksichtigt worden. Bei der Auslegung wurde für Putz 0,25 kN/m2 (entspricht etwa 25 kg/m2 bzw. ca. 2,5cm dickem Gipsputz) in die Berechnungen integriert. In den Dachwohnungen wurde jedoch direkt auf die Decke tapeziert, so dass diese Belastung nicht vorhanden ist. Das Dach ist dadurch problemlos in der Lage, dieses Gewicht, das in etwa dem eines modernen Absorbers entspricht, zu tragen.

2.3 Sichtbarkeit

Die Anlage wird durch die „Hanglage“ und den Dachvorsprung von der Goethestraße aus Richtung Heidelberger Straße voraussichtlich nicht zu sehen sein. Aus Richtung Wilhelminenstraße wird die Sicht auf das Dach durch das Haus Goethestraße 20 (Querriegel NH) verhindert. Durch den breiten Dachvorsprung in der Goethestraße wird die Sichtbarkeit noch geringer.

 

 

Warmes Wasser durch die Sonne …

In den Kaufverhandlungen konnte ich noch einige Details in meiner Wohnung verändert. Aber Wohnungskauf bei einem Bauträger bedeutet eben auch, dass am Gemeinschaftseigentum kaum etwas zu ändern ist. Mein Versuch (natürlich) auf meine Kosten, eine Gasleitung in die Küche zu bekommen scheiterte daran, dass dazu nach Ansicht der Nassauischen Heimstätte alle Eigentümer zustimmen müssten. Das konnte ich deshalb ebenso vergessen, wie den Versuch, eine vernünftig zugängige Fahrradabstellmöglichkeit zu bekommen. Immerhin ist es mir gelungen, auf meine kosten zwei Leerrohre einbauen zu lassen, um zukünftig eine solarthermische Heizungsanlage einbauen zu können. Damit war diese Möglichkeit dann nicht völlig verbaut. Leider habe ich ein weiteres Leerrohr vergessen, mit dem es dann möglich gewesen wäre, einfach eine Fotovoltaikanlage aufzubauen. Jetzt müssten die Kabel an der Außenfassade entlanglaufen. Ich glaube nicht, dass es mir gelingen wird, dazu die Zustimmung aller anderen Eigentümer zu bekommen. Es ist wirklich schade, dass auch eher ambitionierte Bauträger – zu denen ich die Nassauische Heimstätte auf jeden Fall zähle – hier nicht aktiv werden. Offensichtlich braucht es hierzu wirklich gesetzliche Regelungen, die klare Vorgaben machen.

Umziehen kann Spaß machen

Mein Umzug hatte Eventcharakter. Eine große Schar von Helferinnen und Helfern hat kraftvoll mit gemacht. Im Vorfeld gab es heftige Kritik am verschickten Zeitplan … an einer Stelle stimmte die Pausenzeit nicht mit der Zeitleiste überein. Das kommt davon, wenn ich als Raumplaner einem Baubetriebler einen Ablaufplan schicke.

Die Packerei in der Heinrich Fuhr Straße war eine ziemliche Qual … galt es doch die in fünf Jahren angesammelten Dinge gründlich auszusortieren. Aber schließlich waren doch alle Sachen in eindeutig beschrifteten Kisten. Die Vorbereitung in der Goethestraße lief super. Mit meinem Vater habe ich im Vorfeld schon Lampen aufgehängt. Die neue Küche war eingebaut. Und meine Eltern haben sich im Keller verewigt, indem sie die neuen Regale aufgebaut haben. So konnten beim Umzug die Kellerkisten schon direkt an den richtigen Platz ins Regal gestellt werden … darum wurde ich einige Jahre von meinen Nachbarn beneidet. Und auch die größten Lästerer erkannten bei Umzug, dass es schon Sinn machen kann, den genauen Regelstandort für die Kisten anzugeben.

Durch Zufall habe ich einen Außenaufzug gesehen und dann erfahren, wie günstig der zu mieten war. Das war eine richtig gute Investition, so hatte ich kein Problem damit, dass es im Haus keinen Aufzug gab. Und dank einer ausgeklügelten Einkaufslogistik, haben sich Antje und Volker damit verewigt, indem sie statt Kisten zu tragen Putzbütten, Kies und Erde gekauft haben, die dann mit dem Lastenaufzug nach oben gefahren wurden – das war die Grundlage für meinen Dachgarten.

Aber es gab auch Pannen: Das Umzugsauto, das ich reserviert hatte, war nicht da – zum Glück, denn ich hatte mich doch ziemlich verrechnet und war dann sehr froh, dass ich ein größeres zum selben Preis bekommen habe. Außerdem wurde vom zuvor schon kritisierten Zeitplan abgewichen … wir waren einfach zu schnell. Da herrliches Wetter war, gab das die Gelegenheit, schon die Bierbänke aufzubauen und dann wurde von Verena ein leckeres Mittagessen angeliefert.

Kurz zusammengefasst: Ein super Umzug. Und da wir so früh fertig waren, und einige Beteiligte „nur“ zum Einzug in die Goethestraße gekommen waren, hatte ich dann das Luxusproblem, dass es nicht genug Schränke usw. zum Aufbauen gab. Allen die dabei waren ganz vielen Dank!!!

Innenausbau und Fertigstellung der Außenfassade

Seit September 2004 wurde im Inneren kräftig gewerkelt. Mit der Fertigstellung der Außenfassade ist der Endspurt eingeleitet. Auch der Abschluss des Innenausbaus ist absehbar – es brauchte dann noch etliche Nachtschichten. Meine Wohnung wurde in der Nacht zum 1. Mai gestrichen. Das war der vertraglich festgelegte Fertigstellungstermin.

Leider war diese Nachtaktion auch Grund für etliche Nachbesserungen. Aber immerhin, ich konnte mit den Vorbereitungen für den Umzug beginnen.

Der Kran ist weg

Mit dem Abbau und Abtransport des Krans am 1. September wurde die nächste Bauphase eingeleitet. Für die weiteren Arbeiten wurde der Rohbau eingerüstet.

Der Rohbau steht

Der Rohbau ist weitgehend fertiggestellt. Die restlichen Schalungen am Dach sind entfernt und die Reinigung der Baustelle ist weitgehend abgeschlossen. Im Innern hat mit der Installation der ersten Rohre für das Abwasser (Regenabläufe) der Innenausbau begonnen.

Endlich kann ich ganz konkret Mitreden… und mich mit so spannenden Fragen wie der notwendigen Zahl und der Lage von Steckdosen widmen. Und da hat mir mein Vater wieder viele wertvolle Tipps gegeben und ich habe nicht am falschen Platz gespart.

Fast schon Richtfest

Im Bild gut zu erkennen ist die Schalung für den Dachvorsprung, der an die bereits fertiggestellte Decke angefügt wird. Damit ist der Rohbau meiner Wohnung schon fertig … das Dach ist ja Gemeinschaftseigentum.

Meine Wohnung wird gebaut

In nur zwei Wochen wurde das zweite Obergeschoss fertiggestellt. Zusätzlich wurde für die Auflagerung der Decke im Bereich der Dachterrasse ein Betonanker gegossen. Da sich die auf der Ost-, Süd- und Westseite umlaufende Terrasse bei Besonnung stärker ausdehnt als die darunter liegenden Geschosse, muss sie als Gleitlager ausgeführt werden. So habe ich das zumindest mal lernen müssen … und für irgend etwas müssen diese Vorlesungen doch auch gut gewesen sein.

Damit begannen die Arbeiten an meiner Wohnung … und ich schaute noch ein wenig öfter vorbei. Dank der langen Tage, war das schon fast ein Feierabendritual.

Die beiden unteren Bilder zeigen die Bewehrung für meine Südwand (linkes Bild, 21. Juli 2004). Da diese wegen des zurückgesetzen Geschosses ohne Stütze über dem darunter liegenden Wohnzimmer gebaut wird, musste ein ziemlich massiver Unterzug eingebaut werden. Das ist auch der Grund dafür, warum ich nicht niveaugleich auf die Dachterrasse gehen kann.

Am 23. Juli 2004 war die Decke bereits betoniert und mit einer Folie gegen zu schnelles Austrocknen geschützt.

GS-V72-Juli2004-Decke2OG GS-V73-Juli2004-Decke2OG2